Frauenleserin Rezension

“Der Fisch ist ein einsamer Kämpfer” von Astrid Waliszek

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Bewertung: ♥♥♥♥

Inhalt:

Topolina ist 64 Jahre alt, arbeitet tagsüber als Putzfrau, abends belegt sie Sandwiches in einer Bar. Davon abgesehen führt sie ein sehr zurückgezogenes Leben. Sie spricht nicht, redet nicht, fühlt und lebt nicht wirklich. Bis der Sohn der Familie, in der sie putzt, ihr einies Tages einen Zettel hinterlässt, auf dem er sie darum bittet, seinem Fisch das Wasser zu wechseln. Zwischen den beiden entwickelt sich ein reger “Brief-” Kontakt und Topolina findet mehr und mehr ins Leben zurück.

Meinung:

Ich gebe zu, dass ich mir unter diesem Buch etwas anderes vorgestellt hatte – etwas “leichteres”.
Tatsächlich ist das Buch jedoch auf sprachlich hohem Niveau geschrieben. Hier sitzt jedes Wort so, als sei es lange und wohlbedacht aufgewählt und gesetzt worden, was vermutlich auch der Fall ist. Zudem gibt es zeitliche Sprünge. Immer wieder werden Dinge nur kurz angerissen; ganze Stunden nur in einem Satz zusammengefasst. Dies macht es zeitweise schwierig zu folgen.

Hinzu kommt, dass der Roman in Ich-Form aus Sicht von Topolina geschrieben wurde, die gerne einmal ins Plaudern gerät und vom eigentlichen Thema abschweift. Auch das macht die Lektüre nicht unbedingt einfacher.
Allerdings bietet die Perspektive den Vorteil, dass man den Topolinas leisen, schleichenden Wandel viel näher miterleben kann, als in jeder anderen Perspektive.

“Der Fisch ist ein einsamer Kämpfer” ist ein Buch der leisen Töne. Man muss sich darauf einlassen, muss gut beobachten und eigene Schlussfolgerungen ziehen. Waliszek zwingt den Leser zur eigenen Denkleistung. Das strengt natürlich an. Dann aber, wenn man sich darauf einlässt, ist es ein Buch, welches eine erstaunliche Dynamik entwickelt und durchaus zu überraschen weiß.

Ich bereue nicht, es gelesen zu haben, auch wenn es ganz anders war, als erwartet.

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