Frauenleserin Rezension

“Der Chaoskater: Besser eine Katze im Auto als ein Jaguar in der Garage von Isabelle Renitente

Kommentare 3

Bewertung: ♥♥♥

Inhalt:

Das Buch handelt davon, wie das bislang strukturierte und wohl geordnete Leben von Isabella nach dem Einzug des Katers Sir Henry Veneziano von Gukamie (was soll der Name?!) vollkommen durcheinander gebracht wird. Auf durchaus unterhaltsam-witzige, bisweilen auch selbstironische Weise schildert die Autorin ganz alltägliche Erlebnisse, die jedem Katzenbesitzer bekannt vorkommen werden.

Meinung:

Leider handelt es sich jedoch weniger um eine zusammenhängende Geschichte, sondern eher um eine mehr oder weniger lose Sammlung von Katzenerlebnissen. Ein stringent verfolgter roter Faden war für mich nicht erkennbar, was ich schade fand. Andererseits macht es das Buch zur perfekten „Badewannenlektüre“, die man bedenkenlos bis zur nächsten Wellnesseinheit im Badezimmer zwei, drei Wochen in die Ecke stellen kann, ohne Angst haben zu müssen, den Anschluss zu verlieren und wieder einige Kapitel zurückblättern zu müssen.

Interessant ist die von Renitente gewählte Erzählperspektive. Die Autorin bedient sich einer Art „Ratgebersprache“, indem sie den Leser durch direkte Ansprache die Rolle der Isabella einnehmen lässt (z.B.: „Sie haben lange im Büro gearbeitet und wollen es sich nun auf Couch bequem machen.“). Durch diesen Trick entsteht sofort eine Nähe zur Hauptperson, in die man sich gezwungenermaßen hineinversetzen muss.

Etwas ungewohnt und enervierend fand ich hingegen die ständigen Lautmalereien und Worterfindungen wie etwa „Tastaturrr“ statt „Tastatur“, „jederkatze“ statt „jedermann“ und „CatScreen“ statt „Bildschirm“. Was lustig gedacht ist und zu Beginn auch schmunzeln lässt, entpuppt sich bei der weiteren Lektüre spätestens ab Seite 100 als nervig und störend.
Hinzu kommt, dass die von mir gelesene e-book-Version schlecht gesetzt ist. Oftmals fehlen Leerzeichen zwischen einzelnen Worten, was den Lesefluss stört.

Auch die weiteren Stil- und Rhetorikmittel werden so überstrapaziert, dass ich sie in der zweiten Buchhälfte einfach nur noch als nervig fand. (Besonders diese ewige „Ja? Nein? Nein!“ in verschiedenen Varianten ging mir tierisch auf den Wecker.)
Ähnlich ging es mir auch mit den wiederholten Schilderung, wie „Sie versuchen – wahlweise bei Regen, Schnee, Sturm oder anderen schlechten Wetter und voller Blase – den Kater aus seinem „Catshuttle“ (gemeint ist eine Transportbox) im Auto zu bekommen, um ihn mit ins Büro zu nehmen“. Spätestens bei der dritten Variante dieser Beschreibung hätte ich am liebsten laut geschrien: „Wenn Du das blöde Vieh schon unbedingt mit zur Arbeit nehmen musst, dann trag eben den Kater in der Transportbox ins Büro und lass ihn da raus!“

Unterhaltsam und witzig fand ich das Buch aber dennoch. Es gab einige Stellen, an denen ich laut und herzhaft gelacht habe. (Am Schönsten fand ich die Beschreibung, wie Isabella ein Navi kauft und in Betrieb nimmt.) Die 15,90 € für das E-Book fand ich aber einfach zu teuer

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3 Kommentare

    • Kerstin Scheuer sagt am 27. Mai 2015

      Vielleicht. Im Nachhinein habe ich mich auch über das Geld geärgert. Aber grundsätzlich finde ich schon, dass man eine schriftstellerische Leistung bezahlen sollte.

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