Frauenleserin Rezension

“Amandas Suche” Isabel Allende

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Worum geht es?

San Francisco. Amanda gilt an ihrem Internat als eigenbrötlerische Außenseiterin. Ihre besten Freunde – neben ihrem Großvater -lernte sie durch eine Internetgruppe kennen, die gemeinsam in berühmten ungelösten Mordfällen wie z.B. Jack the Ripper recherchiert.

Amandas Eltern sind geschieden; haben aber ein sehr gutes Verhältnis zu einander. Ihre Mutter besitzt eine Praxis für Reiki und Aromatherapie. Ihr Vater ist Polizeichef.

Als es in San Francisco zu einer grausamen Mordserie kommt, in der auch Amandas Vater ermittelt, nimmt sich auch die Internetgruppe diesen Fällen an. Aus dem Spiel wird schließlich ernst, als Indiana spurlos verschwindet.

Warum habe ich es gelesen?

“Amandas Suche” stand lange in der Spiegel-Bestsellerliste. Das allein, heißt zwar noch nicht viel, aber ich wollte ohnehin schon lange endlich ein Buch von Isabel Allende lesen. Über die Autorin wird so viel gutes berichtet, dass ich neugierig war.

“Amandas Suche” klang vor allem deshalb so interessant für mich, weil die unterschiedlichen Charaktere von Amanda und Indiana, wie sie im Klappentext angerissen werden, einen Konflikt zwischen Mutter und Tochter vermuten ließen. Eingebettet in einen Krimi erschien mir dies eine interessante Mischung.

(Meinen Neuzugangs-Beitrag findet Ihr hier.)

Wie war mein erster Eindruck?

Der Buchaufbau verwirrte mich zunächst. Es gibt einen kurzen Berichtsheften Text zwischen der Widmung und dem ersten Abschnitt, den ich noch immer nicht zuordnen kann. Hier soll wohl das Setting beschrieben werden. Eine gliedernde Überschrift wäre aber schön gewesen. Danach wird “Amandas Suche” ganz klar nach Monaten (Januar bis März) und danach nach Tagen gegliedert.

Isabel Allende hat einen ausschweifenden Erzählstil. Sie verwendet meist lange Sätze. Dennoch ist “Amandas Suche” nicht langatmig, sondern die Geschichte wirkt sehr lebendig und unterhaltend. Durch Isabel Allendes Erzählweise lernt man die einzelnen Handelnden sehr gut kennen.

Wie fand ich das Buch insgesamt?

Mit dem Klappentext hat man dem Buch meiner Meinung nach keinen guten Dienst erwiesen. Hier wird suggeriert, dass “Amandas Suche” ein Krimi sei. Dies würde ich so nicht unterschreiben. Tatsächlich verschwindet Indiana erst im 3. Teil des Romans. Bis dahin widmet sich Isabel Allende intensiv der Einführung und Vorstellung der Charaktere, ihrer Vergangenheit und ihrer Beziehungen zueinander. Da Allende, wie oben beschrieben, hierfür ein gutes Gespür besitzt, liest sich all dies recht unterhaltsam. Mit einem klassischen Krimi jedoch hat es rein gar nichts gemeinsam.

Isabel Allende zeichnet ein Bild von San Francisco als Stadt der Freigeister. In “Amandas Suche” wimmelt es daher von außergewöhnlichen, verschrobenen Gestalten, die alle sehr liebenswürdig dargestellt werden. Da ich eine Schwäche für Außenseiter dieser Art habe, hatte ich meinen Spaß beim Lesen.

Auch sehr schön fand ich, dass Isabel Allende in “Amandas Suche” immer wieder auf andere erfolgreiche Bücher wie z.B. die Bis(s)-Reihe oder Shakes of Grey anspielt. Ohne die Titel zu nennen, wird klar, um welche Bücher es geht. Diese Passagen ließen mein Bücherwurmherz höher schlagen.

Etwa ab Seite 300 wurde mir die Geschichte dann etwas zu weit hergeholt. Hier unternimmt Isabel Allende den Versuch, Elemente eines Spionage-Thrillers in die Handlung einzubauen. Mir war das aber zu unrealistisch.

Schließlich hat es “Amandas Suche” nicht geschafft, mich tatsächlich zu fesseln.
Ich hatte das Ebook bei der Onleihe ausgeliehen. Da ich nach dem Ausleihen nicht unmittelbar zu lesen begann, fehlten mir nach Ablauf der Leihfrist noch etwas 70 Seiten. Dies fand ich zwar schade, aber ich habe auch nicht versucht, auf andere Weise noch das Ende lesen zu können.

Mit dem Genre-Mix hat sich Isabel Allende meiner Meinung nach keinen großen Gefallen getan. Die Erwartung des Lesers an einen Krimi, die der Klappentext erzeugt, wird erst im letzten Drittel erfüllt. Der Rest liest sich zwar gut und hat gewiss seine Höhepunkte. Insgesamt kann “Amandas Suche” aber nicht  ganz überzeugen.

Bewertung: ♥♥♥♥♥ “lesbar”

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