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“Besserland” von Alexandra Friedmann

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Warum ich es gelesen haben?

Aufmerksam wurde ich auf dieses Buch bei Vorablesen.de. Das Cover sprach mich zwar eigentlich nicht an; ich war aber gerade auf Dienstreise in Istanbul und wartete in meinem Hotelzimmer auf meine Verabredung zum Abendessen. Um die Zeit zu überbrücken, las ich also die Leseprobe und wurde positiv überrascht.

Das Thema des Buchs fand ich sehr spannend fand: Es geht um eine Familie aus Weißrussland, die in 80er Jahren in die USA auswandern möchte und schließlich in Krefeld ein neues Zuhause findet.
Der Zusammenbruch der UDSSR ist ein Stück der jüngsten Geschichte, die auch Deutschland stark betrifft und eine meiner ersten – wenn auch recht verschwommenen – politischen Erinnerungen.

Ich finde es außerdem immer spannend, einen Spiegel vorgehalten zu bekommen. Von diesem Roman versprach ich mir Einblicke, wie man Deutschland und Europa in Russland sieht.

 Wie war mein erster Eindruck?

Das Buch ist humorvoll und unterhaltsam geschrieben. Fast hatte ich schon beim Lesen der Leseprobe den Eindruck, selbst Teil der Familie zu sein, so schnell nahm mich diese gefangen. Die Autorin erzählt sehr temporeich und mit einem liebevollen Augenzwinkern. Langeweile kommt so keine auf. Man bekommt sofort eine sehr konkrete Vorstellung, von der Situation der Familie, ohne dass hier aufwendige und ausschweifende Beschreibungen notwendig wären. Diese klare und einfache Wortwahl gefällt mir. Sie passt gut zu den einfachen Verhältnissen, aus denen die Familie stammt.

Wie fand ich das Buch allgemein?

“Besserland” ist bestimmt keine große Literatur, aber ich habe mich trotzdem gut unterhalten gefühlt. Das Buch hat Humor. Die Eigenheiten der einzelnen Familienmitglieder und ihre teils illegalen Handlungen werden stets mit einem liebevollen Augenwinkern geschildert, was ich sehr charmant fand.

Die Reise der Friedmanns von Gomel in Weißrussland bis nach Krefeld in Hessen wird so spannend erzählt, dass sie fast schon einem Abenteuerroman gleicht. Selbst der erste Einkauf in einem deutschen Supermarkt wird zur Nerven aufreibenden Expedition in unbekannte, fremde Welten.

Alexandra Friedmann erzählt weniger ihre eigene Geschichte als die ihrer Familie. Zwar wurde auch sie in Gomel geboren, ist bei der Auswanderung aber erst im Kindergartenalter. Vieles von dem, was sie schreibt, stammt vermutlich aus Erzählungen ihrer Großeltern und Eltern. Dieser Abstand ist einerseits gerade groß genug, um eine gewisse Neutralität zu ermöglichen, da die Autorin selbst keine Entscheidungen traf. Andererseits ist er aber auch nahe genug, die Erlebnisse und vor allem die einzelnen Personen mit Leben füllen zu können. Man merkt dem Roman an, dass die Autorin die Personen, über die schreibt, persönlich kennt, und dass sie diese inklusive ihrer teilweise auch negativen Eigenschaften, liebt und schätzt.

Bewertung: ♥♥♥♥♥ “lesenswert”

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